Ausbildung

Das Ausbildungssystem der Frühen Bildung ist in den letzten Jahren deutlich ausgebaut worden. Dies gilt insbesondere für die Erzieherinnen- und Erzieherausbildung. So nahmen zum Schuljahr 2020/21 insgesamt über 42.500 Personen und damit mehr als doppelt so viele wie noch 2007/08 eine Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher auf. Nach wie vor ist diese an den Fachschulen verortete Ausbildung das zentrale Qualifikationsprofil für das Arbeitsfeld Kita. Daneben wird auch in berufsfachschulischen Ausbildungsgängen (Kinderpflege und Sozialassistenz) sowie in einschlägigen Studiengängen an Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Universitäten pädagogisches Fachpersonal für eine Tätigkeit in diesem Bereich ausgebildet. Zu nennen sind hier vor allem die Studiengänge der Kindheitspädagogik, die nach einer längeren Phase des Ausbaus seit einigen Jahren jedoch nur noch einen geringen Zuwachs an Anfängerinnen und Anfängern verzeichnen.

Bundestrend: Mehr Personen beginnen eine Ausbildung

In Deutschland haben im Schuljahr 2020/21 über 30.000 Personen eine Kinderpflege- oder Sozialassistenzausbildung begonnen – 2007/08 waren es mit ca. 23.300 deutlich weniger. Manche Länder setzen auf die Kinderpflegeausbildung, andere bieten die Sozialassistenzausbildung oder beide Ausbildungsgänge an. Insgesamt begannen im Schuljahr 2020/21 mit 9.986 Personen etwas weniger eine Kinderpflegeausbildung wie 2007/08 (10.037). Die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger einer Sozialassistenzausbildung ist hingegen von 13.000 im Jahr 2007/08 auf mehr als 20.000 im Jahr 2020/21 angestiegen. Die berufsfachschulischen Ausbildungen sind in einigen Ländern als Vorstufe zur Erzieherinnenausbildung konzipiert. Kinderpflege- und Sozialassistenzkräfte sind aber auch im Arbeitsfeld tätig.

Die Länder: Spitzenreiter sind Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern

In den bevölkerungsreichen Ländern Nordrhein-Westfalen und Bayern gab es 2020/21 mit Abstand die meisten Anfängerinnen und Anfänger einer Kinderpflegeausbildung. Hinter der bundesweiten Stagnation der Anfängerinnen- und Anfängerzahlen in der Kinderpflegeausbildung gegenüber 2007/08 verbergen sich teils gegenläufige Entwicklungen in den acht Ländern, in denen diese Ausbildung angeboten wird. So sind im Zeitraum von 2007/08 bis 2020/21die Zahlen in Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland gestiegen, in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen, wo die Ausbildung erst 2019/20 wieder eingeführt wurde, jedoch gesunken. Die Sozialassistenzausbildung verzeichnet hingegen in fast allen Ländern mit einer solchen Ausbildung seit 2007/08 einen merklichen Zuwachs an Anfängerinnen und Anfängern. Nur in Brandenburg und Thüringen liegt ihre Zahl 2020/21 niedriger als 13 Jahre zuvor. In Niedersachsen lagen die Anfängerinnen- und Anfängerzahlen in der Sozialassistenz 2020/21 im Ländervergleich am höchsten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Bundestrend: Zahl der Anfängerinnen und Anfänger steigt weiter

Im Schuljahr 2020/21 haben bundesweit 42.609 Personen eine Erzieherinnen- und Erzieherausbildung begonnen – das entspricht in etwa einer Verdopplung gegenüber 2007/08. Die hohe Wachstumsdynamik dieses Ausbildungssektors, die sich bis zum Schuljahr 2013/14 zeigte, ist zwar zuletzt nicht mehr erreicht worden. Dennoch ist der Aufwärtstrend der Anfängerinnen- und Anfängerzahlen mit Ausnahme eines leichten einmaligen Rückgangs im Schuljahr 2014/15 ungebrochen. Dazu beigetragen haben vermutlich auch die verschiedenen Formate, in denen die Ausbildung inzwischen angeboten wird..

Die Länder: Starkes Wachstum im Osten

In allen Ländern haben im Schuljahr 2020/21 mehr Personen eine Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher begonnen als noch dreizehn Jahre zuvor. Dabei ist der Anstieg in den meisten östlichen Ländern höher als in den westlichen Ländern ausgefallen. In Sachsen-Anhalt und Sachsen sind mit einem Plus von 244% bzw 225% zwischen 2007/08 und 2020/21 anteilig die meisten Schülerinnen und Schüler im ersten Ausbildungsjahr hinzugekommen. Aber auch in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und im Saarland hat sich die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger der Ausbildung seit 2007/08 mindestens verdoppelt.

Bundestrend: Konsolidierung des Studienangebots und stabile Zahlen bei Anfängerinnen und Anfängern

Im Jahr 2020 gibt es 73 Bachelor-Studiengänge der Kindheitspädagogik, die an 57 Hochschulstandorten angeboten werden. 13 Jahre zuvor waren es erst 29.

3.426 Personen haben im Studienjahr 2020 ein kindheitspädagogisches Bachelor-Studium aufgenommen. Nach Einführung der ersten Studiengänge im Jahr 2004 ist die Zahl der Anfänger:innen zunächst stark gestiegen. Seit 2013 ist dieser Trend gebremst und ihre Zahl ist nur noch leicht gewachsen. Im ersten Coronajahr 2020 ist die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger leicht zurückgegangen. Inzwischen bestehen außerdem 14 kindheitspädagogische Master-Studiengänge, die 2020 von 394 Personen begonnen wurden.

Die Länder: Die meisten Studiengänge wurden in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen eingerichtet.

Seit 2011 gibt es in allen Bundesländern die Möglichkeit, ein Bachelor-Studium der Kindheitspädagogik aufzunehmen. In Baden-Württemberg (12) und Nordrhein-Westfalen (16) wurden die meisten früh- bzw. kindheitspädagogischen Bachelor-Studiengänge eingerichtet. Dort ist die Zahl der Studienanfänger:innen entsprechend am größten. In den anderen Ländern gibt es zwischen einem und sieben Bachelor-Studiengängen.