Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt Frühe Bildung zeichnet sich im Vergleich zum Gesamtarbeitsmarkt und zu verschiedenen Teilarbeitsmärkten durch mehrere Besonderheiten aus. Neben dem überdurchschnittlichen Wachstum und dem sehr hohen Frauenanteil prägen die hohe Teilzeitquote, die geringe Anzahl Beschäftigter mit Migrationshintergrund und die sehr niedrige Arbeitslosenquote das Tätigkeitsfeld Frühe Bildung. Aufgrund teils sehr kleiner Fallzahlen können die Länderdaten nur für einige wenige Merkmale dargestellt werden.

Der Bundestrend: Die Frühe Bildung ist einer der am stärksten wachsenden Teilarbeitsmärkte

Mit einem Personalwachstum von 46% zwischen 2012 und 2021 ist die Frühe Bildung einer der am stärksten wachsenden Teilarbeitsmärkte in Deutschland, was am fortgesetzten Kitaausbau liegt.

Je nach Land ist die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in der Frühen Bildung unterschiedlich schnell gestiegen – mit Wachstumsraten von 25% in Thüringen, bis zu 62% in Bremen sowie 57% in Hamburg und Schleswig-Holstein. Dabei übertrifft dieses Wachstum jeweils erheblich dasjenige auf dem Arbeitsmarkt insgesamt. Etwas geringer fällt die Zunahme der Beschäftigten in den ostdeutschen Ländern aus. Sie verfügen jedoch traditionell bereits über ein besser ausgebautes Betreuungsangebot als die westdeutschen Länder.

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Weiterführende Daten zu Bund und Ländern

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Frühen Bildung
Tab. 4.1: 2012 bis 2021 (Anzahl, Veränderung in %)

Der Bundestrend: Geringe Arbeitslosenzahlen in der Frühen Bildung

Im Zuge von Kitaausbau und Personalwachstum ist die Anzahl der Arbeitslosen in der Frühen Bildung zwischen 2012 und 2021 kontinuierlich gesunken. Hieraus resultierend erreichte die berufsspezifische Arbeitslosenquote im Jahr 2019 mit rund 1,1% einen so niedrigen Wert, dass von einer Vollbeschäftigung in diesem Arbeitsfeld gesprochen werden konnte. Seitdem haben die Auswirkungen der Corona-Krise die Arbeitslosenzahlen in diesem Teilarbeitsmarkt jedoch erstmals seit langem wieder leicht steigen lassen.

Die Länder: In allen Bundesländern ist die Zahl der Arbeitslosen coronabedingt leicht angestiegen

Während zwischen 2019 und 2020 durch die die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Arbeitslosenzahlen in der Frühen Bildung deutlich angestiegen sind, hat sie die Situation 2021 wieder stabilisiert. Nur in Sachsen (+ 9%), Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils +3%) sowie in Hamburg (+1%) haben die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr noch leicht zugenommen. Trotz der coronabedingten Anstiege bleibt Arbeitslosigkeit in der Frühen Bildung weiterhin eher ein Randphänomen.

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Weiterführende Daten zu Bund und Ländern

Arbeitslos gemeldete Personen in der Frühen Bildung
Tab. 4.2: 2012 bis 2021 (Anzahl, Veränderung in %)

 

Der Bundestrend: Löhne steigen geringfügig stärker als auf dem Gesamtarbeitsmarkt

Mit einem Plus von 24% nimmt das Bruttomonatsentgelt in der Frühen Bildung zwischen 2012 und 2020 merklich stärker zu als die Löhne auf dem Arbeitsmarkt insgesamt. Aufgrund dieser Zunahme übersteigt das Lohnniveau in der Frühen Bildung inzwischen sogar geringfügig die Löhne aller Beschäftigten. So beziehen die Beschäftigten in der Frühen Bildung 2020 mit einem Median-Gehalt von 3.484€ bei einer Vollzeitbeschäftigung ein um 57€ höheres Bruttomonatsgehalt als die Beschäftigten insgesamt.

Die Länder: Lohnniveau im Osten weiterhin niedriger als im Westen

Im Ländervergleich zeigt sich beim Gehalt ein deutliches Ost-West-Gefälle: Das niedrigste Median-Gehalt in der Frühen Bildung lag mit 3.021€ in Mecklenburg-Vorpommern knapp 600€ unter dem höchsten in Rheinland-Pfalz (3.615€) im Jahr 2020. Maßgeblich hierfür ist in erster Linie das generell niedrigere Lohnniveau in den ostdeutschen Ländern. Weitere Faktoren wie das Ausbildungsniveau spielen eine geringere Rolle.