Zahl des Monats

In dieser Rubrik wird jeden Monat eine Zahl vorgestellt, die die Daten des Fachkräftebaromters aufgreift und fortschreibt.

Juli 2025 

Weniger Personen entscheiden sich für eine Erzieher:innenausbildung, während die Zahl der Anfänger:innen an Berufsfachschulen steigt

Schuljahr 2023/24 haben 72.737 Schüler:innen eine Ausbildung im Bereich der Kinderpflege, Sozialassistenz- oder Erziehungsberufe begonnen. Im Vergleich zum Vorjahr bleiben die Ausbildungskapazitäten für die Frühe Bildung damit insgesamt stabil (+0,3%). Allerdings haben sich die Verhältnisse zwischen den Ausbildungsgängen verschoben: Während die Anfänger:innenzahlen an den Berufsfachschulen für Kinderpflege und Sozialassistenz im Schuljahr 2023/24 ein deutliches Plus verzeichnen, sind sie an der Fachschule für Sozialpädagogik rückläufig. Konkret ist die Zahl der Schüler:innen im ersten Jahr der Kinderpflegeausbildung um +9,7% und im ersten Jahr der Sozialassistenzausbildung um +6,7% gewachsen. Die Zahl der Anfänger:innen in der Erzieher:innenausbildung ist hingegen um -5,0% gesunken.

Schülerinnen und Schüler im 1. Jahr der Kinderpflege-, Sozialassistenz- sowie der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung in den Schuljahren 2016/17 bis 2023/24 (Deutschland; Anzahl; Veränderung in %)

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 2 bzw. Statistischer Bericht - Berufliche Schulen und Schulen des Gesundheitswesens, Jahrgänge 2016/17 bis 2023/24, sowie ergänzende Tabellen zur Fachserie; Statistische Landesämter: WiFF-Länderabfrage, Jahrgänge 2016/17 bis 2023/24

2025

58.183

Kita-Fachkräfte sind 60 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich damit im Vergleich zum Jahr 2014 mehr als verdreifacht. Obgleich im Vergleichszeitraum auch bei den übrigen Altersgruppen deutliche Beschäftigtenzuwächse zu verzeichnen waren, fiel das Wachstum in den jüngeren Altersgruppen prozentual gesehen niedriger aus. Infolgedessen ist der Anteil der über 60-Jährigen am pädagogischen und leitenden Personal in den letzten zehn Jahren von 4% auf 8% angestiegen. Das überdurchschnittliche Wachstum deutet zum einen auf eine längere Verweildauer im Berufsfeld hin und zum anderen auf die Gewinnung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen.

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28 %

der Hochschulstandorte mit kindheitspädagogischen Studiengängen – und damit mehr als ein Viertel - waren im Jahr 2023 in sonstiger privater Trägerschaft. 2010 lag dieser Anteil bei nur 7%. Auch absolut gesehen ist die Zahl der kindheitspädagogischen Hochschulstandorte privater Anbieter über die Jahre hinweg stetig gewachsen. Die Zahl der Standorte kirchlicher und öffentlicher Hochschulträger ist hingegen seit 2015 nahezu konstant geblieben. Es sind also vor allem die privaten Hochschulen, die neue kindheitspädagogische Studiengänge entwickeln. Sie bieten diese oftmals in verschiedensten Modellen und Formaten an und ermöglichen damit flexibles Studieren, verlangen teilweise aber hohe Studiengebühren. 

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9.973

(17 %) der rund 60.000 Kindertageseinrichtungen wurden im Jahr 2023 von einem Team aus zwei oder mehr Leitungskräften geführt. In drei Vierteln der Einrichtungen war eine Leitungskraft für das Management und das Personal zuständig. Seit 2012 hat sich sowohl die Zahl als auch der Anteil der Kitas mit Leitungsteams mehr als verdreifacht. Gleichzeitig ist die Anzahl der Kitas ohne formelle Leitungsressourcen deutlich gesunken – von knapp 13.300 Einrichtungen (26 %) im Jahr 2012 auf nur noch 4.375 (7%) im Jahr 2023. Dieser Rückgang dürfte auf die wachsende Bedeutung von Steuerungsfragen und die damit einhergehende Stärkung der Leitung durch Maßnahmen von Bund und Ländern zurückzuführen sein.

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3.937.137

Kinder wurden im Jahr 2024 in Kindertageseinrichtungen betreut und damit mehr als je zuvor. 91% der der 3- bis unter 6-Jährigen hatten einen Kita-Platz. Auch mehr und mehr Eltern jüngerer Kinder nehmen ein Betreuungsangebot in Anspruch: 2024 besuchten rund 717.200 Kinder unter drei Jahren eine Tageseinrichtung, zehn Jahre zuvor waren es lediglich 561.600 Kinder (+28%). Ebenfalls deutlich angestiegen ist die Anzahl der Hortkinder. Zwischen 2014 und 2024 wuchs ihre Zahl auf knapp 550.400. Prozentual ist die Zahl der Schulkinder in der Tagesbetreuung in den letzten Jahren sogar stärker gewachsen als die der U3-Kinder. Zwischen 2022 und 2024 stieg die Zahl der betreuten Schulkinder um rund 7%, während bei den U3-Kindern nur ein Anstieg von etwa 2% verzeichnet wurde. 

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2.778 

Verfahren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen für den Erzieher:innenberufs wurden 2023 angestoßen. Der Erzieher:innenberuf gehört damit in die TOP 10 der Berufe, für die eine Gleichwertigkeitsprüfung angestrebt wird. Innerhalb nur eines Jahres stieg die Zahl der Verfahren um ein Viertel. Auch in anderen für den Bereich der Frühen Bildung relevanten Berufen wie Kindheitspädagog:in, Kinderpfleger:in, Sozialassistent:in oder Sozialarbeiter:in/Sozialpädagog:in nahm die Zahl der Verfahren zu. Bei einem positiven Bescheid, darf die antragstellende Person sofort oder nach einer Ausgleichsmaßnahme die Berufsbezeichnung ‚staatlich anerkannter Erzieher‘/‘staatlich anerkannte Erzieherin‘ führen und in Deutschland tätig werden. Allerdings liegt die Ablehnungsquote mit 26% deutlich höher als die bei Anerkennungsverfahren anderer Berufe.

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Weiterführende Analysen

39.664

Personen betreuten im Jahr 2024 als Tagesmütter oder Tagesväter ein oder mehrere Kinder im eigenen Haushalt, im Haushalt der Eltern oder in eigens hierfür angemieteten Räumen. Die Zahl der Tagespflegepersonen hat sich somit in einem relativ kurzen Zeitraum drastisch verringert. Allein zwischen 2020 und 2024 ist ihre Anzahl bundesweit um etwa 11% geschrumpft. Damit arbeiten aktuell so wenige Personen in der öffentlich geförderten Tagespflege wie seit über 10 Jahren nicht mehr. Die Zahl betreuten Kinder ist im selben Zeitraum von 173.988 auf 160.539 gesunken.

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2015-2024