Kinderpflege und Sozialassistenz

Bundestrend: Kontinuität bei der Kinderpflege und Ausbau bei der Sozialassistenz 

In Deutschland haben im Schuljahr 2022/23 über 30.000 Personen eine Kinderpflege- oder Sozialassistenzausbildung begonnen – 2007/08 waren es mit ca. 23.300 deutlich weniger. Manche Länder setzen auf die Kinderpflegeausbildung, andere bieten die Sozialassistenzausbildung oder beide Ausbildungsgänge an. Die berufsfachschulischen Ausbildungen sind teilweise als Vorstufe zur Erzieherinnenausbildung konzipiert. Kinderpflege- und Sozialassistenzkräfte sind aber auch im Arbeitsfeld tätig.

Insgesamt begannen im Schuljahr 2022/23 mit 9.840 Personen geringfügig weniger eine Kinderpflegeausbildung als 2007/08 (10.037). Die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger einer Sozialassistenzausbildung ist hingegen von 13.267 im Jahr 2007/08 auf mehr als 20.736 im Jahr 2022/23 angestiegen. Der größte Anstieg ist allerdings bis etwa 2018/19 erfolgt. Seither liegt die Zahl der Anfängerinnen und Anfänger bei etwas über 20.000 Personen.

Die Länder: Trend geht zur Sozialassistenzausbildung

Bei den Anfänger:innenzahlen in der Kinderpflege- und Sozialassistenzausbildung zeigen sich auf Länderebene teils gegenläufige Entwicklungen. In der Kinderpflegeausbildung, die es derzeit noch in sieben Ländern gibt, sind die Zahlen im Zeitraum von 2007/08 bis 2022/23 in Bayern, in Nordrhein-Westfalen und im Saarland gestiegen, in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen aber gesunken. In Baden-Württemberg wurde die Kinderpflegeausbildung im Jahr 2022/23 ganz durch die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz ersetzt. Die mit Abstand meisten Anfängerinnen und Anfänger einer Kinderpflegeausbildung gab es 2022/23 in Nordrhein-Westfalen (4.255) und Bayern (3.107).

Die Sozialassistenzausbildung wird inzwischen in 14 der 16 Länder angeboten (neu in Baden-Württemberg) und verzeichnet in den meisten Ländern seit 2007/08 einen merklichen Zuwachs an Anfängerinnen und Anfängern. Nur in Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Hessen liegt ihre Zahl 2022/23 niedriger als vor 15 Jahren. In Niedersachsen haben 2022/23 im Ländervergleich am meisten Personen eine Sozialassistenzausbildung begonnen (3.630), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (2.480) und Berlin (2.276).

Schülerinnen und Schüler im ersten Jahr der Kinderpflegeausbildung in den Schuljahren 2007/08 und 2022/23 (Anzahl; Veränderung in %)

1 SL: Für das Schuljahr 2022/23 liegen keine Daten zu den Schüler/innen im 1. Jahr der Kinderpflegeausbildung vor. Es wurde der Wert des Vorjahres übernommen.
2 MV: Der Bildungsgang Kinderpflege läuft aus und wird nicht mehr an öffentlichen Berufsfachschulen angeboten (letzte Eingangsklasse: 2007/08). Zum Schuljahr 2022/23 bieten noch zwei Berufsfachschulen in freier Trägerschaft den Bildungsgang an.
3 BW: Die Kinderpflegeausbildung wird ab dem Schuljahr 2022/23 nicht mehr angeboten. Sie wurde durch die Ausbildung zur/-m Sozialpädagogischen Assistenten/- in ersetzt.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 2 bzw. Statistischer Bericht– Berufliche Schulen und Schulen des Gesundheitswesens, verschiedene Jahrgänge sowie ergänzende Tabellen zur Fachserie; Statistische Landesämter: WiFF-Länderabfrage, verschiedene Jahrgänge

Schülerinnen und Schüler im ersten Jahr der Sozialassistenzausbildung1 in den Schuljahren 2007/08 und 2022/23 (Anzahl; Veränderung in %)

1 In HB, HH, NI, SH und BE lautet die Berufsbezeichnung (auch) „Sozialpädagogische/r Assistent/in“.
2 NI: Bis einschließlich Schuljahr 2010/11 enthalten die Daten die Schüler/innen der Sozialassistenz Familienpflege und der Sozialassistenz Sozialpädagogik. Erst ab 2011/12 wurde nur die
Sozialassistenz Sozialpädagogik ausgewiesen.
3 NW: Ab dem Schuljahr 2015/16 wurde die Ausbildung zum/r Sozialhelfer/in in die Ausbildung zum/r Sozialassistenten/-in umgeändert und berücksichtigt.
4 BE: Der Bildungsgang Sozialassistenz wurde erstmals im Schuljahr 2008/09 eingeführt. Der Bildungsgang Sozialpädagogische Assistenz wird als Modellversuch seit dem Schuljahr 2019/20 angeboten. Von den 2.502 Schüler/innen im 1. Jahr 2019/20 waren 770 im Bildungsgang Sozialpädagogische Assistenz.
5 HB: Der Bildungsgang Sozialpädagogische Assistenz wurde erstmals im Schuljahr 2011/12 eingeführt. Ab dem Schuljahr 2019/20 werden auch die Schüler/innen im 1. Jahr der Ausbildung zur/m Sozialassistentin/-en an zwei privaten, staatlich anerkannten Ergänzungsschulen berücksichtigt.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 11, Reihe 2 bzw. Statistischer Bericht– Berufliche Schulen und Schulen des Gesundheitswesens, verschiedene Jahrgänge sowie ergänzende Tabellen zur Fachserie; Statistisches Landesämter: WiFF-Länderabfrage, verschiedene Jahrgänge

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