Einrichtungen
Bund: Größere Bedeutung der Schulkindbetreuung in Ostdeutschland
Ganztägige Angebote der Bildung, Erziehung und Betreuung von Schulkindern finden in Deutschland nicht nur in Ganztagsschulen, sondern auch in Kindertageseinrichtungen statt: Im Jahr 2022 betreuten 7% der insgesamt rund 59.300 Kitas ausschließlich Schulkinder (Horte), 10% der Einrichtungen wurden von Schulkindern und Kinder, die noch nicht zur Schule gingen, besucht. Dabei fällt ein deutlicher Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland ins Auge, der verschiedenen Traditionen und Ausbaustrategien geschuldet ist: Während mehr als ein Viertel der Kindertageseinrichtungen in Ostdeutschland (27%) Schulkinder betreut, trifft dies nur für 15% der Einrichtungen in Westdeutschland zu. Besonders groß sind die Unterschiede bei den Horten: Ihr Anteil ist im Osten mit 14% fast dreimal so hoch wie im Westen (5%).
Die Länder: Heterogene Ganztagslandschaft
In den ostdeutschen Flächenländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt betreuen etwa vier von zehn Kindertageseinrichtungen Schulkinder, in Mecklenburg-Vorpommern fällt der Anteil mit 47% aller Einrichtungen noch höher aus.
Im Westen hingegen ist er wesentlich geringer. Allerdings zeigen sich hier große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern: In Bayern werden in einem Drittel, in Niedersachsen und Schleswig-Holstein in etwa einem Fünftel der Einrichtung Schulkinder betreut. In Nordrhein-Westfalen, einem Bundesland, das den Fokus auf den Ausbau ganztägiger Angebote an Schulen gesetzt hat, liegt der entsprechende Anteil hingegen bei nur 2,5%.